Donnerstag, 5. August 2010

PR 2.0: Blogger Relations Teil 1

(off topic)


Blogger als Zielgruppe von PR-Maßnahmen


Klassische Pressemitteilungen und Einladungen zu Presse-Events landen bei Bloggern häufig im Papierkorb. Um auch langfristig Blogger als Multiplikatoren zu erreichen, sind neue Kanäle gefordert, die auf ihre Bedürfnisse eingehen. Ein Dienstleister für Sprach-Programme macht es vor: Um einen Testzugang zu einer Rechtschreib-Plattform an den Blogger zu bringen, entschied sich das Unternehmen für eine Maßnahme, die auf die Zielgruppe zugeschnitten war. Um erfolgreich Blogger anzusprechen, ist es für PR-Schaffende unumgänglich, neue Kanäle zu nutzen.

Nicht nur professionelle Journalisten, sondern auch private Blogger sind mittlerweile in den Verteilern vieler PR-Abteilungen zu finden. Häufig wird vergessen, dass Journalisten und Blogger keinesfalls als homogene Zielgruppe zu betrachten sind und herkömmliche PR-Instrumente, wie Pressereise oder Pressemitteilung bei Bloggern oft auf Unverständnis treffen und abgelehnt werden. Die PR-Branche muss nicht nur die neuen Kommunikationskanäle in ihren Verteilern berücksichtigen, sondern aktiv die Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit an die neue Zielgruppe anpassen. Ein Beispiel für eine gelungene PR-Aktion, mit individueller Ansprache der Opinion Leader 2.0, liefert der Anbieter einer Plattform zur Rechtschreibprüfung:
Statt herkömmlicher Pressemitteilung bekamen ausgewählte Blogger ein Schulheft per Post zugeschickt, in dem ein vom Blogger erstellter Blogeintrag ausgedruckt und korrigiert eingeklebt war. Zusammen mit persönlichem Brief, Unterschrift und Zensur wurden Blogger so eingeladen, zukünftig über eine Online-Plattform ihre Rechtschreibung zu prüfen. Auch die namentliche Begrüßung nach Anmeldung für den Testzugang begeisterte die Blogger.

TEIL 2: Pressereise für Blogger (?)
Ein anderes Beispiel kommt aus der Tourismus-Branche. Hier sind Pressereisen für Journalisten gängiges Instrument der Öffentlichkeitsarbeit. Journalisten bekommen die Möglichkeit in ferne Länder zu reisen, in den besten Hotelzimmern zu nächtigen, SPA-Anwendungen zu nutzen und Fünf-Gänge-Menüs zu testen. Nicht immer werden individuelle Hotelführungen angeboten und Pressemappen verteilt. Viele Hotels „verschenken“ freie Übernachtungen und bekommen im Gegenzug eine Erwähnung in den Medien. Dass diese Methode aber keinesfalls auf Blogger zu übertragen ist, zeigt das Beispiel einer größeren Hotelgruppe:

Einige ausgewählte Blogger wurden eingeladen, zwei Tage mit Begleitperson in einem Hotel ihrer Wahl zu verbringen. Beigefügt war eine Präsentation des Hotels, eine Erläuterung der Aktion, sowie Informationen über die erwartete Gegenleistung, die Erstellung eines digitalen Reiseberichts, so schildert der geladene Blogger Bernd Röthlingshöfer in seinem Blog.

Die Hotelgruppe, als Vorreiter in der Organisation von Blogger-Reisen, überraschte die Blogger: Nicht nur Reisekosten wurden übernommen, sondern auch Taschengeld in Höhe von 500 Euro sollten die Teilnehmer erhalten. (Die Betonung liegt auf „sollte“, denn laut Röthlingshöfer kam diese Überweisung nie an). So viel Mühe sich der Veranstalter auch bei der Einladung gab, so enttäuschender war für die Gäste die Ankunft: Weder Begrüßung noch Informationen über das Hotel wurden geboten. Auch die betreuende Agentur verschlief es wohl, die Gäste in Empfang zu nehmen, bzw. eine Pressemappe vorbeizubringen. So mussten die Teilnehmer bei ihrer Recherche auf sich selbst vertrauen. Sogar für die WLAN Nutzung wurde eine Gebühr von fast 10 Euro pro Tag erhoben.

Teil 2 folgt....

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