Samstag, 31. Juli 2010

Was machen eigentlich Medienwissenschaftler?

„Medienwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen befassen sich mit der kulturellen Bedeutung von Medien. Dafür analysieren sie Print- und elektronische Medien unter historischen, informationstechnischen, ökonomischen, rechtlichen und psychologischen Aspekten. Arbeitsplätze finden sie an Universitäten oder Fachhochschulen. Außerdem sind Medienwissenschaftler/innen in Werbe- und Medien- oder Multimediaagenturen tätig, bei Verlagen und Film- und Videofilmherstellern. Filmmuseen bieten ebenfalls Beschäftigungsmöglichkeiten. Darüber hinaus können sie für Softwareanbieter tätig werden.“ so steht's bei berufenet, ein Service der Arbeitsagentur.

„Arbeitsplätze finden sie in Werbe- und Medien oder Multimediaagenturen." Also gut, ausgehend davon ist klar erkennbar, dass Medienwissenschaftler nicht ausschließlich als Wissenschaftler arbeiten, sondern häufig als „Medienexperten“ in der freien Wirtschaft, bei kulturellen Institutionen oder im non-profit-Bereich. Dass Filmmuseen einen ansprechenden Arbeitsplatz für Medienwissenschaftler sein können, wage ich im Übrigen zu bezweifeln: Die Anzahl deutscher Filmmuseen beschränkt sich auf ca. sieben – folglich sollten sich nicht zu viele Medienwissenschaftler den Traum vom Job im Filmmuseum aneignen.

Alternative: Öffentlichkeitsarbeit


Was es hingegen in Deutschland (und dem Rest der Welt selbstverständlich auch) zu Genüge gibt, sind PR-Agenturen, ebenso Jobs bei Verbänden, Unternehmen, Institutionen, die an Ihrem Bild in der Öffentlichkeit interessiert sind, denn, so auch die Deutsche Public Relations Gesellschaft: „Öffentlichkeitsarbeit/ Public Relations ist in allen gesellschaftlichen Bereichen erforderlich (…) Die Nachfrage nach Experten in der Öffentlichkeitsarbeit/ Public Relations steigt. In Deutschland sind ca. 30.000-50.000 Personen (Stand: 2004) in der Öffentlichkeitsarbeit/ Public Relations tätig, (…).“

Der Traum ein Journalist zu sein

Demnach steht dem engagierten Medienwissenschaftler einer Karriere in der PR-Branche nichts mehr im Weg. Statt freiberuflicher Journalist, ist der PR-Manager auf dem Arbeitsmarkt gefragt, denn für Journalisten sieht es schlechtg aus: Gerade Journalisten haben es schon vor der Finanzkrise schwer gehabt einen Job zu finden. Die Gründe liegen auf der Hand: Der Werbemarkt wir immer schwächer und gerade Verlage und Rundfunkunternehmen, leider nunmal Hauparbeitgeber von Journalisten leiden darunter am meisten. Die Folge: Immer mehr Stellen wurden gestrichen; Diejenigen, die bleiben durften, sind erfahrene Profis mit langjähriger Berufserfahrung, aber selbst dort ersetzt häufig eine freie Mitarbeit eine Festanstellung. Der Platz für feste Jungjournalisten ist begrenzt. „Die Zahl der arbeitslosen Journalisten liegt nach Schätzungen des Deutschen Journalistenverbands (DJV) derzeit bei über 10 000, Tendenz steigend: Seit 2000 bis zum Ende des vergangenen Jahres ist die Schar der arbeitslos gemeldeten Journalisten um gut die Hälfte gestiegen – und liegt damit wieder auf dem Niveau von 1997. Der Stellenmarkt ist fast leer gefegt, der Rückgang der Jobangebote dramatisch: Wurden etwa in Hamburg laut Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2000 fast 200 Vakanzen gemeldet, so waren es im vergangenen Jahr gerade mal 39.“

Wenig Beschäftigungsmöglichkeiten für Rundfunkjournalisten

Laut der DLM-Studie »Beschäftigte und wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2001/ 2002« sieht es auch für TV- und Rundfunkmitarbeiter alles andere als rosig aus: Private Rundfunkveranstalter beschäftigten 2002 nur noch 23.159 Personen, 5,3 Prozent weniger als im Jahr 2001. Der Trend ist also klar: Den Medien geht es schlecht, statt neue frische Redakteure einzustellen wird mit den alten Sparkurs gefahren und bei Bedarf werden freie Mitarbeiter ins Boot genommen.

Freitag, 30. Juli 2010

Anforderungen von Arbeitgebern an PR-Einsteiger

Nach dem Studium haben viele Absolventen bereits erste Praktika in Agenturen gemacht. Aber was die konkreten Anforderungen an die Berufseinsteiger sind, ist meist noch ziemlich unklar.

Julia Laska aus Dortmund hat in ihrer Untersuchung Entwicklungslinien und Tendenzen zum PR-Berufseinstieg via Volontariat anhand von 200 Stellenangeboten analysiert, die zwischen Januar und Dezember 2008 in Online-Jobbörsen veröffentlicht wurden und Volontariate im PR-Bereich anbieten.

Claudia Baeumler fasst es wie folgt zusammen:
"In über 50 Prozent der analysierten Ausschreibungen war ein abgeschlossenes Studium Voraussetzung für die Bewerbung. Das Studienfach war in den meisten Fällen jedoch nicht vorgegeben. Wenn fachspezifische Vorkenntnisse gefragt waren, dann ging es um Studiengänge der Fachrichtungen Kommunikations- und Medienwissenschaften, BWL, Marketing und Wirtschaft. Gutes Englisch in Wort und Schrift ist ebenso die Basis für den Kontakt mit internationalen Kunden und Partnern. Für über 60 Prozent der angebotenen Traineeships wurden daher Sprachkenntnisse gefordert. Darüber hinaus wurden Erfahrungen im Verfassen von Texten (37,5 Prozent) sowie Ausdrucksvermögen (25 Prozent) gefordert. Praktische Erfahrungen im Bereich Journalismus (42,5 Prozent) und Public Relations (27,5 Prozent) sind von Vorteil. Soft Skills wie Kreativität, Belastbarkeit und Motivation sind ebenso gefragt.

Der Aufgabenschwerpunkt der Trainees lag bei den untersuchten Ausschreibungen vor allem bei der Medien- und Pressearbeit. In 66 Prozent der Annoncen wurden zum Beispiel das Verfassen von Texten oder die Recherche von Themen genannt. So gehören zum Beispiel Beratung und Strategie- und Konzeptentwicklung in 39 Prozent der Ausschreibungen zum Stellenprofil. In der Evaluation der Kommunikationsmaßnahmen werden dagegen nur 17,5 Prozent der angehenden Trainees ausgebildet.“

Montag, 26. Juli 2010

43.000 Euro Einstiegsgehalt für Akademiker zu wenig?

"Junge Akademiker verdienen oft zu wenig" Laut einer Kienbaum-Studie liegen die Einstiegsgehälter für Absolventen mit einem Fachhochschul- oder Bachelor-Abschluss bei 39.000 Euro im Jahr. Ihre Kollegen mit einem Universitätsabschluss erhalten 43.000 Euro. High Potentials werden mit einem durchschnittlichen Jahresbruttogehalt von 45.000 bis 50.000 Euro vergütet. Das Gehalt für High Potentials mit Promotion oder MBA liegt mit bis 65.000 Euro an der Spitze."

Gut, für den Einen oder Anderen mag ein Einstiegsgehalt von 43.000 Euro vielleicht gerade mal so reichen, aber für uns Medienschaffende wäre dies ein wahrgewordener Traum.

Für all die Abiturienten und Studierenden, denen die berufliche Zukunft noch bevorsteht, ein Tipp: Erfahrungsgemäß bekommt man bei der Angabe von 30.000 Euro/p.a. für eine Juniorberater-Stelle in einer PR-Agentur gelegentlich ein erstauntes Lächeln, anstatt eines Arbeitvertrages. GGf. erwartet einen auch das Angebot erstmal ein Halbjahres-Praktikum für schlappe 400 Euro monatlich zu absolvieren, um dann über eine Einstellung nachzudenken.
Üblicherweise beginnt die Medienkarriere mit einem Trainee oder Volontariatsplatz mit einer Bezahlung von etwas 700 - 1600 Euro.

Sonntag, 25. Juli 2010

Einstiegsgehalt PR-Branche

„Bitte geben Sie Ihre Gehaltsvorstellungen an“ - Zahlreiche Foren diskutieren hitzig die Höhe des möglichen Einstiegsgehalts für Berufseinsteiger in der PR-Branche. Begibt man sich auf die Recherche von Durchschnittsgehältern, so merkt man als angehender Volontär, Redakteur, PR-Junior oder Trainee: Irgendwie verdienen alle anderen viel mehr als ich! So liest man z.B. auf diepresse.com , dass die Sozialwissenschaftler die Armen unter den Akademikern sind.

So wundert es auch nicht, dass es zahlreiche Absolventen gibt, die nach ihrem Studium ein Praktikum für schlappe 400 Euro im Monat absolvieren und entweder an den Wochenenden arbeiten oder beim Arbeitsamt um Unterstützung bitten. Für eine Trainee-Stelle in einer PR-Agentur sind 1200 Euro monatlich keine Seltenheit und eine Junior-Beraterstelle mit 1800 Euro stellt nichts Ungewöhnliches dar. Alles in allem sind die Einstiegsgehälter in der Medienbranche nicht mit denen anderer Fachbereiche zu vergleichen. Grobe Orientierungswerte gibt’s hier:

„In der Realität führt ein dornenreicher Weg zum Reichtum, denn die Einstiegsgehälter sind mager: Junior-PR-Berater verdienen etwa 1800 bis 2300 Euro monatlich, Praktikanten und Volontäre noch weniger. Nach Ausbildung und drei Jahren Berufserfahrung aber sind Jahresgehälter von über 35.000 Euro möglich. Und später ist die Verdienstskala nach oben weit offen.“
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,182019,00.html">

Und auch im Newsletter von PR Professional vom 27. Mai 2010 war das Gehalt von PR-Schaffenden Thema: „Kulturliebhaber in der PR bezahlen ihre Leidenschaft mit barer Münze. Im Vergleich zu ihren Kollegen in der Autoindustrie verdienen sie nur die Hälfte. So kommen PR- Schaffende aus dem Kulturbereich auf ein durchschnittliches Jahresbruttogehalt von 32.500 Euro. In der Top- Branche – der Automobilwirtschaft – stehen dagegen im Durchschnitt mehr als 60.000 Euro auf dem Lohnzettel der Kommunikationsprofis. Über alle Branchen hinweg kommen PR-Mitarbeiter ohne Personalverantwortung im Schnitt auf ein Jahresbruttogehalt von 43.200 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Vergütungsübersicht der Gehaltsdatenbank PersonalMarkt. Neben der Branche entscheidet vor allem die Unternehmensgröße über die Höhe des eigenen Verdienstes. So kommen Kommunikationsfachkräfte in Firmen mit weniger als 100 Mitarbeitern auf ein Durchschnittseinkommen von rund 36.000 Euro pro Jahr. Im Vergleich dazu können sich PR- Mitarbeiter in Konzernen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern über ein Gehalt von 54.600 Euro freuen.“

Einen weiteren Überblick über das Grundgehalt in PR-Agenturen unter PR Career Center

Günther Bentele und andere stellen in „Profession Pressesprecher 2009“ durchschnittliche Gehälter in Unternehmen dar: Das durchschnittliche Einstiegsgehalt eines PR-Profis beträgt nach Angaben der Befragten 37,231 Euro brutto im Jahr. Dabei liegt in der Privatwirtschaft das Einstiegseinkommen am höchsten, im öffentlichen Sektor am niedrigsten. Durchschnittliche Einstiegsgehälter richten sich nach der Zahl der Beschäftigten in der Organisation: So verdienen beispielsweise Einsteiger im Unternehmen bis 99 Beschäftigten im Durchschnitt 29,956 Euro, während z.B. Einsteiger in einem Unternehmen mit mehr als 2000 Beschäftigten deutlich mehr verdienen, nämlich 42.874 Euro. Insgesamt ist auch auffällig, dass Unternehmen grundsätzlich mehr zahlen als öffentliche Institutionen oder Verbände. So verdienen Einsteiger im Unternehmen durchschnittlich 38.723 Euro, bei öffentlichen Institutionen hingegen nur 33.969 Euro.